Dies ist ein Nebenanschluß von


Hermann Hoppenkamps

Düsseldorf/Saarbrücken

Austria 2004 per Chopper

Text zum Ur-Chopper-Sound-Track

Für ganz Eilige: Direkter Link zu den Bildern!

Also, um es gleich vorne weg zu sagen: Ich bin bekennender ADAC-Motorradtouren-Tourer, seitdem ich vor zwei Jahren in der Schweiz nach den Karten des ADAC gefahren bin und in diesem Jahr fast sämtliche Strecken ausprobiert habe, die auf der Karte für Österreich empfohlen werden. Diese Tour begann am Donnerstag, den 23. Juli, bei strahlendem Sonnenschein und endete am Samstag, den 7. August, im Platzregen. Dazwischen aber lagen genau acht sonnige Tage und 2.575 km, die ich größtenteils "im Sattel" meiner Honda Shadow VT 750 verbrachte. Die Nächte verbrachte ich zum größten Teil in einem der sog. MoHos, den österreichischen Motorradhotels. Ich war zwar allein unterwegs, aber abends immer in bester Gesellschaft...



Von Bregenz aus ging's erstmal hoch zum, "Bödele", durch den Bregenzer Wald nach Faschina (auf der Karte nicht zu sehen, da weiter westlich), dann durch oder über das Montafon zum Silvrettastausee und anschließend über die Silvretta Hochalpenstraße ins Paznauntal. Über die Pillerhöhe Richtung Wenns und Arzl nach Oetz, durchs Ötztal zum Timmelsjoch und über den Jaufenpass zum Brenner ins Stubaital nach Neustift ins MoHo Capella. Diese Tagestour umfaßt circa 430 km und diverse Pässe. Beim nüchsten Mal lasse ich mir hier etwas mehr Zeit...



Das dürfte sich wirklich lohnen. Dieser Tag brachte einfach zu viele Eindrücke
Ich war immerhin schon um 7.30 h aufgestanden, aber erst um 8.45 h startklar.
Vom Faschinajoch nach Fontganella, über Thüringen (sic) nach Bludenz. Die
Bielerhöhe ist über 2000 m hoch. Achtung: Die Silvretta Hochalpenstraße
kostet 10 €!
Vor Fließ hinter Landeck zu Mittag gespeist, habe lustlos die schwimmenden
Salatblätter des Fitness-Salats aus der klaren Brühe gefischt, dabei aber um so
lustiger auf den Arsch-Ansatz der Casino-Kellnerin (Casino nannte sich die
Speise-Hütte), wenn die beim Bedienen ihre schwarze Minicorsage unten hoch-
gehen ließ... Da sie außerdem noch blond war, fiel das Trinkgeld entsprechend
aus... Ihr Lover lief übrigens blond-gepferdezopft, tätowiert und in Trainingshose,
seitlich gestreift, zwischen den Tischen herum.

Der Weg über die Pillerhöhe ist wunderschön, mit herrlichen Aussichten ins
Pitztal  Kaunertal, mit Badeseen (mit manch braungebräunten Brustgebirgen)
 und Landschaftsskulpturen. In Sölden geht die Post ab. Table Dance etc.

Auf dem Timmelsjoch die lustigsten Motorradtypen. Viele Pärchen, denn so ein
Joch ist sexy. Dunkle, halbnackte Männer mit blonden, vollbusigen Frauen, das Ganze
in Leder serviert. Ah, schön!

Die Abfahrt vom Timmelsjoch ist besonders schön. Serpentinen ohne Ende,
Straßenbreite teilweise unter 4 m, Steine als Straßenbegrenzung, gerade mal 30
cm hoch, dahinter gähnender Abgrund, Leitplanken aus Holz, wenn über-
haupt.


Die nächste Etappe war dann circa 400 km. Über die Gerlos Alpenstraße zur Felberntauern Panoramastraße bis Lienz. Von dort wären es noch circa 20 km bis zum Iselsberger Hof gewesen. Aber es war früher Nachmittag. Also bin ich die Pustertaler Höhenstraße Richtung Sillian gefahren, dann scharf umgebogen zum Kartitscher Sattel und ins Lesachtal bis Kötschach-Mauthen und über den Gailbergsattel zum Iselsberger Hof, wo ich zwei Düsseldorfer kennenlernte: "Wir sind verheiratet, aber nicht miteinander." Hätte ich im Sattel und nicht vor einem  Bier gesessen, hätte das mich glatt rausgeworfen. Mehr erzähle ich zu den Bildern, die weiter unten gezeigt werden.




Die nächste Etappe ein Highlight. Großglockner Hochalpenstraße. Hinter Heiligenblut wird es ernst. Da kommt zunächst der Abzweig zur Franz-Josef-Höhe, der sich eigentlich nicht lohnt, weil man dort im wesentlichen einen schmutzigen Gletscher besichtigen kann, der träge neben riesigen Parkhäusern und sonstigen vertrackten Anlagen ruht.

Das Hochtor ist Spitze (2.505 m). Die Edelweißspitze noch spitziger (2.571 m) mit Bikers Point. Das letzte Stück Wegs ist mit Pflastersteinen besonders motorradfreundlich gestaltet.

Über Zell am See und den Dientner Sattel zum Radstädter Tauernpass, wo ich bei einem Telefonat nach Saarbrücken erfuhr, daß ich in ganz Österreich gesucht werde... Ich hatte nämlich von Iselsberg aus abend meine Frau Eva nicht erreicht, und die hatte dann mehrere MoHos angerufen und die Polizei in Neustift, um herauszufinden, wo ich steckte. In Kötschach-Mauthen, im Gailtaler Hof, wurde ich dann Tage späger empfangen: Ach mei, Sie sinds der Herr Hoppenkamps...

Übernachtet in Kremsbrücke. Auf Empfehlung eines Touren-Tipp-Infos "Motoradhimmel Großglockner", aber nicht wirklich zu empfehlen. Abends die Musik zu laut, und statt eines gesternten Himmels eine alles erschlagende riesige Autobahnbrücke von galaktischen Ausmaßen.


Doch dann ging's weiter über Innerkrems und die
Eisentalhöhe (2042 m) zur Nockalmstraße und wieder
runter zur Ebene Reichenau, dann Richtung Millstätter See
und über die Autostraße 100 Richtung Oberdrauburg und den
Gailbergsattel nach Kötschach-Mauthen zum Gailtaler Hof, wo
 ich so freundlich empfangen wurde von den beiden
Wirtshaustöchtern.

Dort begab ich mich dann in die Bier-Begleitung der
Kötschach-Mauthener Polizei (nach deren Dienstschluß) und tauschte manch lustige Geschichte
aus. Hubert, der bald seine Monika heiraten wird, rief schließlich
meine Frau Eva an, um ihr mitzuteilen, daß ich mein Portemonaie
verloren hätte und gegen 600 € aus dem dortigen Gefängnis
ausgelöst werden könne.


Von dort aus ging's dann durch Italien zurück nach Neustift. Wo ich zwei Tage blieb, um ein wenig auszuruhen und zu wandern - siehe Bildbericht.


Über den Arlbergpass nach Stuben in die Bergklause. Dann zurück über Bregenz, Lindau, ab Höllental, Hirschsprung Dauerregen, mal mehr, mal weniger, am Schluß eher mehr... Doch hat das eher noch die Erinnerung befördert an so manche(n) sonnige(n) Alpenf(s)ee...


Und hier nun für die Geduldigen: Der Link zu den Bildern!
Die Bilder dieser Reise wurden mit einer alten Minox gemacht, sind also analog hergestellt und dann digitalisiert worden. Leider hatte ich kein Blitzgerät dabei. Sonst hätte ich bestimmmt mehr Bilder von den Menschen gemacht, denen ich begegnet bin. So eine kleine digitale Kamera mit eingebautem Blitz ist einfach praktischer. Leider hatte ich meine verloren bei meinem letzten Trip in den Schwarzwald. Aber Ebay wird's richten...

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